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Lehrerveranstaltungen (Auswahl) an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel Sommersemester 2015 The Next Documenta Should be Curated by an Artist. Kuratorische Praxis in der Gegenwart und das Selbstverständnis von Kurator*innen heute Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging der Frage nach, was kuratorisches Arbeiten bedeutet. Während sich im angelsächsischen Sprachraum der Curator seit längerem durchgesetzt hat, wird auch in Deutschland die kuratorische Praxis als eigenständige Disziplin der Kunstwissen- schaft und des Ausstellungswesens zunehmend wahrgenommen: vom Sammlungsleit- er*in und Ausstellungsmacher*in, zum*zur Kurator*in bis hin zu neuzeitlichen post- gradualen Kurator*innenlehrgängen und Kurator*innenschulen wandelt sich das Be- rufsbild und das damit einhergehende Selbstverständnis. Durch die Lektüre von Schlüs- seltexten zur kuratorischen Praxis und Theorie wurde ein Einstieg in die zeitgenös- sische Diskussion ermöglicht. Die Leiterin der Kunsthalle Museum Fridericianum, Susanne Pfeffer (heute Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main) sowie der Künstler Jan Kopp waren u.a. als Gäst*innen geladen und referierten dialogisch mit den Studierenden aus der unmittelbaren Praxis ihrer Disziplinen. Statt klassischer Referate sollten die Stu- dierenden schließlich anhand vorgegebener Parameter (Ausstellungsraum, Budget usw.) eine eigene (fiktive) Ausstellung konzipieren und unter Realbedingungen (Kost- enkalkulation, Künstler*innen-Einladungen, Pressemitteilung) dem Seminar vorstellen. Wintersemester 2015/2016 Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Szenografische und kuratorische Strategien in der Gegenwart Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging von der Prämisse aus, dass der Begriff der Szenografie seit einigen Jahren einen inflationären Gebrauch findet, wenn es um die Be- oder Zuschreibung von Ausstellungsaufbauten, Rauminszenierungen und kuratorische Methoden geht. Eine konkrete Definition scheint jedoch unmöglich – und ist vermutlich auch zum Scheitern verurteilt. Dabei ist es insbesondere in einer kunstwissenschaftlichen Betrachtung ein relevantes Problemfeld geworden. Forschungsimpulse durch u.a. Uwe J. Reinhard aus Düsseldorf haben in den letzten Jahren eine neue Grundlage für die allgemeine The- matisierung der Kunstpräsentation geliefert. Das Seminar versuchte, neue Tendenzen und Meinungen zu thematisieren und sich anhand der Lektüre von programmatischen Texten zu historischen und gegenwärtigen kuratorischen Strategien und Ausstellungsgestaltungen dem Szenografischen zu nä- hern. Die Studierenden stellten zusätzlich historisch bedeutende Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts innerhalb von Referaten und Hausarbeiten vor. Zudem fand eine Exkursion zum Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main statt. Das Seminar war ausschließlich für Masterstudierende geöffnet. Wintersemester 2016/2017 documenta 1955: Ein interdisziplinäres Forschungs- und Ausstellungsprojekt Wissenschaftliche Begleitung der Seminare von Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken Auf Anregung der Kunstwissenschaft haben sich verschiedene Disziplinen der Kunst- hochschule (Kunstwissenschaft, Visuelle Kommunikation, Produktdesign) und der Universität Kassel (Architektur, Germanistik) zu einem gemeinsamen Forschungs- und Ausstellungsprojekt verbunden, das die ‚documenta 1955’ zum Thema hat. Die Stu- dierenden waren zur eigenen Archivarbeit aufgefordert, um ein kuratorisches Konzept sowie künstlerische Szenografie für eine Ausstellung im Sommersemester 2017 zu konzipieren. Sommersemester 2017 documenta 1955: Virtuelle Rekonstruktion Projekt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken, Linda-J. Knop M.A. und der Software Engineering Research Group der Universität Kassel Durch die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität, welche in der Unter- haltungs- und Gamingindustrie längst etabliert sind, ergeben sich für die Kunst- wissenschaft bisher ungeahnte Wege der Visualisierung und Rekonstruktion histo- rischer Ausstellungen in Forschung und Lehre. Obgleich die Forschungslage zur documenta 1955 vergleichsweise unaufgearbeitet und das visuelle Material frugal ist, wurde anhand von vier programmatischen Räumen des Museum Fridericianum eine VR-Rekonstruktion der ersten documenta angestrebt. Zum inhaltlichen Aufbau der von Informatiker*innen der Universität Kassel entworfenen technischen Grund- lage, ist ein Team von drei Studierenden der Kunstwissenschaft formiert worden, welche in Pionierarbeit eine Vielzahl der Provinienzen von 1955 erarbeiteten. documenta 1955: Szenografie Seminar in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken Auf Grundlage des Seminars des vorherigen Wintersemesters, haben verschiedene thematisch gebundene studentische Arbeitsgruppen der Kunstwissenschaft erneut die verschiedenen Archive in Kassel gesichtet und neue Informationen ans Tageslicht befördert, die eine relativierende Sicht auf die documenta 1955 erlauben. Diese kunst- wissenschaftlichen Aktivitäten geschahen im Verbund mit der Architekturfakultät und der Germanistik der Universität Kassel, die sich ihrerseits aus dem Blick der eigenen Disziplin der documenta 1955 genähert haben. Diese unterschiedlichen Perspektiven der Studierenden wurden in einer Ausstellung im Rahmen des jährlichen Rundgangs an der Kunsthochschule Kassel zusammengetragen und präsentiert.
Dr. Simon Großpietsch
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Lehrerveranstaltungen (Auswahl) an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel Sommersemester 2015 The Next Documenta Should be Curated by an Artist. Kuratorische Praxis in der Gegenwart und das Selbstverständnis von Kurator*innen heute Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging der Frage nach, was kuratorisches Arbei- ten bedeutet. Während sich im angelsäch- sischen Sprachraum der Curator seit längerem durchgesetzt hat, wird auch in Deutschland die ku- ratorische Praxis als eigenständige Disziplin der Kunstwissenschaft und des Ausstellungswesens zu- nehmend wahrgenommen: vom Sammlungsleiter*in und Ausstellungsmacher*in, zum*zur Kurator*in bis hin zu neuzeitlichen postgradualen Kurator*innen- lehrgängen und Kurator*innenschulen wandelt sich das Berufsbild und das damit einhergehende Selbst- verständnis. Durch die Lektüre von Schlüsseltexten zur kuratori- schen Praxis und Theorie wurde ein Einstieg in die zeitgenössische Diskussion ermöglicht. Die Leiterin der Kunsthalle Museum Fridericianum, Susanne Pfeffer (heute Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main) sowie der Künstler Jan Kopp waren u.a. als Gäst*innen geladen und refe- rierten dialogisch mit den Studierenden aus der unmittelbaren Praxis ihrer Disziplinen. Statt klassi- scher Referate sollten die Studierenden schließlich anhand vorgegebener Parameter (Ausstellungs- raum, Budget usw.) eine eigene (fiktive) Ausstel- lung konzipieren und unter Realbedingungen (Kos- tenkalkulation, Künstler*innen-Einladungen, Pres- semitteilung) dem Seminar vorstellen. Wintersemester 2015/2016 Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Szenografische und kuratorische Strategien in der Gegenwart Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging von der Prämisse aus, dass der Begriff der Szenografie seit einigen Jahren einen inflationären Gebrauch findet, wenn es um die Be- oder Zuschreibung von Ausstellungsaufbauten, Rauminszenierungen und kuratorische Methoden geht. Eine konkrete Definition scheint jedoch un- möglich – und ist vermutlich auch zum Scheitern verurteilt. Dabei ist es insbesondere in einer kunstwissenschaftlichen Betrachtung ein relevantes Problemfeld geworden. Forschungsimpulse durch u.a. Uwe J. Reinhard aus Düsseldorf haben in den letzten Jahren eine neue Grundlage für die allge- meine Thematisierung der Kunstpräsentation geliefert. Das Seminar versuchte, neue Tendenzen und Mei- nungen zu thematisieren und sich anhand der Lek- türe von programmatischen Texten zu historischen und gegenwärtigen kuratorischen Strategien und Ausstellungsgestaltungen dem Szenografischen zu nähern. Die Studierenden stellten zusätzlich his- torisch bedeutende Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts innerhalb von Referaten und Hausar- beiten vor. Zudem fand eine Exkursion zum Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main statt. Das Seminar war ausschließlich für Masterstudierende geöffnet. Wintersemester 2016/2017 documenta 1955: Ein interdisziplinäres Forschungs- und Ausstellungsprojekt Wissenschaftliche Begleitung der Seminare von Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken Auf Anregung der Kunstwissenschaft haben sich verschiedene Disziplinen der Kunsthochschule (Kunstwissenschaft, Visuelle Kommunikation, Produktdesign) und der Universität Kassel (Architektur, Germanistik) zu einem gemeinsamen Forschungs- und Ausstellungsprojekt verbunden, das die ‚documenta 1955’ zum Thema hat. Die Studierenden waren zur eigenen Archivarbeit auf- gefordert, um ein kuratorisches Konzept sowie künstlerische Szenografie für eine Ausstellung im Sommersemester 2017 zu konzipieren. Sommersemester 2017 documenta 1955: Virtuelle Rekonstruktion Projekt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken, Linda-J. Knop M.A. und der Software Engineering Research Group der Universität Kassel Durch die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität, welche in der Unterhaltungs- und Gaming- industrie längst etabliert sind, ergeben sich für die Kunstwissenschaft bisher ungeahnte Wege der Vi- sualisierung und Rekonstruktion historischer Ausstellungen in Forschung und Lehre. Obgleich die Forschungslage zur documenta 1955 vergleichs- weise unaufgearbeitet und das visuelle Material frugal ist, wurde anhand von vier programma- tischen Räumen des Museum Fridericianum eine VR-Rekonstruktion der ersten documenta ange- strebt. Zum inhaltlichen Aufbau der von Informa- tiker*innen der Universität Kassel entworfenen technischen Grundlage, ist ein Team von drei Stu- dierenden der Kunstwissenschaft formiert worden, welche in Pionierarbeit eine Vielzahl der Pro- vinienzen von 1955 erarbeiteten. documenta 1955: Szenografie Seminar in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken Auf Grundlage des Seminars des vorherigen Winter- semesters, haben verschiedene thematisch gebun- dene studentische Arbeitsgruppen der Kunst- wissenschaft erneut die verschiedenen Archive in Kassel gesichtet und neue Informationen ans Tages- licht befördert, die eine relativierende Sicht auf die documenta 1955 erlauben. Diese kunstwissen- schaftlichen Aktivitäten geschahen im Verbund mit der Architekturfakultät und der Germanistik der Universität Kassel, die sich ihrerseits aus dem Blick der eigenen Disziplin der documenta 1955 genähert haben. Diese unterschiedlichen Perspektiven der Studierenden wurden in einer Ausstellung im Rahmen des jährlichen Rundgangs an der Kunst- hochschule Kassel zusammengetragen und prä- sentiert.
Dr. Simon Großpietsch