Lehrerveranstaltungen (Auswahl) an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel Sommersemester 2017 documenta 1955: Virtuelle Rekonstruktion Projekt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. K.-U. Hemken, Linda-Josephine Knop M.A. und der Software Engineering Research Group der Universität Kassel Durch die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität, welche in der Unterhal-tungs- und Gamingindustrie längst etabliert sind, ergeben sich für die Kunstwissen-schaft bisher ungeahnte Wege der Visualisierung und Rekonstruktion historischer Ausstellungen in Forschung und Lehre. Obgleich die Forschungslage zur documenta 1955 vergleichsweise unaufgearbeitet und das visuelle Material frugal ist, wurde anhand von vier programmatischen Räumen des Museum Fridericianums eine VR-Rekonstruktion der ersten documenta angestrebt. Zum inhaltlichen Aufbau der von Informatiker*innen der Universität Kassel entworfenen technischen Grundlage, ist ein Team von Studierenden der Kunstwissenschaft formiert worden, welche in Pionierarbeit eine Vielzahl der Provinienzen von 1955 erarbeiteten. documenta 1955: Szenografie Seminar in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. K.-U. Hemken Auf Grundlage des Seminars des vorherigen Wintersemesters, haben verschiedene thematisch gebundene studentische Arbeitsgruppen der Kunstwissenschaft erneut die verschiedenen Archive in Kassel gesichtet und neue Informationen ans Tageslicht befördert, die eine neue, relativierende Sicht auf die documenta 1955 erlauben. Diese kunstwissenschaftlichen Aktivitäten geschahen im Verbund mit der Architekturfakultät und der Germanistik der Universität Kassel, die sich ihrerseits aus dem Blick der eigenen Disziplin der documenta 1955 genähert haben. Diese unterschiedlichen Perspektiven der Studierenden wurden in einer Ausstellung im Rahmen des jährli-chen Rundgangs an der Kunsthochschule Kassel zusammengetragen und präsentiert. Wintersemester 2016/2017 documenta 1955: Ein interdisziplinäres Forschungs- und Ausstellungsprojekt Wissenschaftliche Begleitung der Seminare von Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. K.-U. Hemken Auf Anregung der Kunstwissenschaft haben sich verschiedene Disziplinen der Kunst- hochschule (Kunstwissenschaft, Visuelle Kommunikation, Produktdesign) und der Universität Kassel (Architektur, Germanistik) zu einem gemeinsamen Forschungs- und Ausstellungsprojekt verbunden, das die documenta 1955 zum Thema hat. Die Studierenden waren zur eigenen Archivarbeit aufgefordert, um ein kuratorisches Konzept sowie künstlerische Szenografie für eine Ausstellung im Sommersemester 2017 zu konzipieren. Wintersemester 2015/2016 Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Szenografische und kuratorische Strategien in der Gegenwart Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging von der Prämisse aus, dass der Begriff der Szenografie seit einigen Jahren einen inflationären Gebrauch findet, wenn es um die Be- oder Zuschreibung von Ausstellungsaufbauten, Rauminszenierungen und kuratorische Methoden geht. Eine konkrete Definition scheint jedoch unmöglich – und ist vermutlich auch zum Scheitern verurteilt. Dabei ist es insbesondere in einer kunstwissenschaftlichen Betrachtung ein relevantes Problemfeld geworden. Forschungsimpulse durch u.a. Uwe J. Reinhard aus Düsseldorf haben in den letzten Jahren eine neue Grundlage für die allgemeine Thematisierung der Kunstpräsentation geliefert. Das Seminar versuchte, neue Tendenzen und Meinungen zu thematisieren und sich anhand der Lektüre von programmatischen Texten zu historischen und gegenwärtigen kuratorischen Strategien und Ausstellungsgestaltungen dem Szenografischen zu nähern. Die Studierenden stellten zusätzlich historisch bedeutende Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts innerhalb von Referaten und Hausarbeiten vor. Zudem gab es eine Exkursion zum Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Das Seminar war ausschließlich für Masterstudierende geöffnet. Sommersemester 2015 The Next Documenta Should be Curated by an Artist. Kuratorische Praxis in der Gegenwart und das Selbstverständnis von Kurator*innen heute Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging der Frage nach, was kuratorisches Arbeiten bedeutet. Während sich im angelsächsischen Sprachraum der Curator lange durchgesetzt hat, wird auch in Deutschland die kuratorische Praxis als eigenständige Disziplin der Kunstwissenschaft und des Ausstellungswesens zunehmend wahrgenommen: von Sammlungsleiter*innen und Ausstellungsmacher*innen, zu Kurator*innen bis hin zu neuzeitlichen postgradualen Kurator*innenlehrgängen und -schulen wandelt sich das Berufsbild und das damit einhergehende Selbstverständnis. Durch die Lektüre von Schlüsseltexten zur kuratorischen Praxis und Theorie wurde ein Einstieg in die zeitgenössische Diskussion ermöglicht. Die Leiterin der Kunsthalle Museum Fridericianum, Susanne Pfeffer (heute Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main) sowie der Künstler Jan Kopp waren u.a. als Gäst*innen geladen und referierten dialogisch mit den Studierenden aus der unmittelbaren Praxis ihrer Disziplinen. Statt klassischer Referate sollten die Studierenden anhand vorgegebener Parameter (Ausstellungsraum, Budget usw.) eine eigene (fiktive) Ausstellung konzipieren und unter Realbedingungen (Kostenkalkulation, Künst-ler*innen-Einladungen, Pressemitteilung) dem Seminar vorstellen.
Dr. Simon Großpietsch
Lehrerveranstaltungen (Auswahl) an der Kunsthochschule Kassel der Universität Kassel Sommersemester 2017 documenta 1955: Virtuelle Rekonstruktion Projekt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. K.-U. Hemken, Linda-J. Knop M.A. und der Software Engineering Research Group der Universität Kassel Durch die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität, welche in der Unterhal- tungs- und Gamingindustrie längst etabliert sind, ergeben sich für die Kunstwissenschaft bisher ungeahnte Wege der Visualisierung und Rekonstruktion historischer Ausstellungen in Forschung und Lehre. Obgleich die Forschungslage zur documenta 1955 vergleichsweise unaufgearbeitet und das visuelle Material frugal ist, wurde an-hand von vier programmatischen Räumen des Museum Fridericianums eine VR-Rekonstruktion der ersten documenta angestrebt. Zum inhaltlichen Aufbau der von Informatiker*innen der Universität Kassel entworfenen technischen Grundlage, ist ein Team von Studierenden der Kunstwissenschaft formiert worden, welche in Pio-nierarbeit eine Vielzahl der Provinienzen von 1955 erarbeiteten. documenta 1955: Szenografie Seminar in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. K.-U. Hemken Auf Grundlage des Seminars des vorherigen Wintersemesters, haben verschiedene thematisch gebundene studentische Arbeitsgruppen der Kunstwissenschaft erneut die verschiedenen Archive in Kassel gesichtet und neue Informationen ans Tageslicht befördert, die eine neue, relativierende Sicht auf die documenta 1955 erlauben. Diese kunstwissenschaftlichen Aktivitäten geschahen im Verbund mit der Architekturfakultät und der Germanistik der Universität Kassel, die sich ihrerseits aus dem Blick der eigenen Disziplin der documenta 1955 genähert haben. Diese unterschiedlichen Perspektiven der Studierenden wurden in einer Ausstellung im Rahmen des jährli-chen Rundgangs an der Kunsthochschule Kassel zusammengetragen und präsentiert. Wintersemester 2016/2017 documenta 1955: Ein interdisziplinäres Forschungs- und Ausstellungsprojekt Wissenschaftliche Begleitung der Seminare von Prof. Dr. Alexis Joachimides und Prof. Dr. K.-U. Hemken Auf Anregung der Kunstwissenschaft haben sich verschiedene Disziplinen der Kunst-hochschule (Kunstwissenschaft, Visuelle Kommunikation, Produktdesign) und der Universität Kassel (Architektur, Germanistik) zu einem gemeinsamen Forschungs- und Ausstellungsprojekt verbunden, das die documenta 1955 zum Thema hat. Die Studierenden waren zur eigenen Archivarbeit aufgefordert, um ein kuratorisches Konzept sowie künstlerische Szenografie für eine Ausstellung im Sommersemester 2017 zu konzipieren. Wintersemester 2015/2016 Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Szenografische und kuratorische Strategien in der Gegenwart Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging von der Prämisse aus, dass der Begriff der Szenografie seit einigen Jahren einen inflationären Gebrauch findet, wenn es um die Be- oder Zuschreibung von Ausstellungsaufbauten, Rauminszenierungen und kuratorische Methoden geht. Eine konkrete Definition scheint jedoch unmöglich – und ist vermutlich auch zum Scheitern verurteilt. Dabei ist es insbesondere in einer kunstwissenschaftlichen Betrachtung ein relevantes Problemfeld geworden. Forschungsimpulse durch u.a. Uwe J. Reinhard aus Düsseldorf haben in den letzten Jahren eine neue Grundlage für die allgemeine Thematisierung der Kunstpräsentation geliefert. Das Seminar versuchte, neue Tendenzen und Meinungen zu thematisieren und sich anhand der Lektüre von programmatischen Texten zu historischen und gegenwärtigen kuratorischen Strategien und Ausstellungsgestaltungen dem Szenografischen zu nähern. Die Studierenden stellten zusätzlich historisch bedeutende Ausstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts innerhalb von Referaten und Hausarbeiten vor. Zudem gab es eine Exkursion zum Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Das Seminar war ausschließlich für Masterstudierende geöffnet. Sommersemester 2015 The Next Documenta Should be Curated by an Artist. Kuratorische Praxis in der Gegenwart und das Selbstverständnis von Kurator*innen heute Eigenverantwortlich konzipiertes und geleitetes Seminar Das Seminar ging der Frage nach, was kuratorisches Arbeiten bedeutet. Während sich im angelsächsischen Sprachraum der Curator lange durchgesetzt hat, wird auch in Deutschland die kuratorische Praxis als eigenständige Disziplin der Kunstwissenschaft und des Ausstellungswesens zunehmend wahrgenommen: von Sammlungsleiter*innen und Ausstellungsmacher*innen, zu Kurator*innen bis hin zu neuzeitlichen postgradualen Kurator*innenlehrgängen und - schulen wandelt sich das Berufsbild und das damit einhergehende Selbstverständnis. Durch die Lektüre von Schlüsseltexten zur kuratorischen Praxis und Theorie wurde ein Einstieg in die zeitgenössische Diskussion ermöglicht. Die Leiterin der Kunsthalle Museum Fridericianum, Susanne Pfeffer (heute Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main) sowie der Künstler Jan Kopp waren u.a. als Gäst*innen geladen und referierten dialogisch mit den Studierenden aus der unmittelbaren Praxis ihrer Disziplinen. Statt klassischer Referate sollten die Studierenden anhand vorgegebener Parameter (Ausstellungsraum, Budget usw.) eine eigene (fiktive) Ausstellung konzipieren und unter Realbedingungen (Kostenkalkulation, Künst- ler*innen-Einladungen, Pressemitteilung) dem Seminar vorstellen.
Dr. Simon Großpietsch