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2020 | Kassel University Press | deutsch |
336 Seiten| ISBN 3737608024
Umschlagkonzept und -gestaltung:
Linda-J. Knop
Gestaltung, Satz & Layout:
Annika Speth
Lektorat:
Frank Hermenau
Der Raum der documenta. Eine kunstwissenschaftliche Untersuchung
des Szenografischen der politischen und gesellschaftlichen Öffnung der
Kunstausstellung am Beispiel der documenta 1987 und 2002
In 62 Jahren nutzt die Ausstellungsreihe documenta circa 93 Gebäude, etwa 47 temporäre
Bauwerke und rund 45 öffentliche Plätze in 12 Städten und 10 Ländern. Zentrales Bauwerk ist
das Museum Fridericianum in Kassel. Es ist der Mittelpunkt kuratorischer Inszenierungen,
künstlerischer Positionen und provoziert auf diese Weise Mythen und Legenden.
Für die documenta 8 1987 ist das Museum Fridericianum letztmalig das primäre Gebäude.
Erstmals wird Kunst mit einem vornehmlich sozialen und gesellschaftlichen Bezug innerhalb
einer autonomen, inhaltlich gleichrangigen Ausstellungsarchitektur präsentiert. Der Architekt
agiert als Künstler inmitten einer Ausstellung bildender Kunst.
Die Documenta11 2002 konkretisiert schließlich realpolitische und kulturelle Bezüge außerhalb
rein ästhetischer Kategorien: Sie wird vom Raum der Kulturproduktion zum Raum der
Wissensproduktion. Aus einer interdisziplinären, pluralistischen Forschung in sechs Ländern
generiert sich eine grundsätzliche Dezentralisierung der documenta. Dies manifestiert sich in
der Ausstellungsarchitektur der im städtischen Gewebe Kassels peripheren Binding-Brauerei.
Kuratori*innen, Architekt*innen und Künstler*innen arbeiten als gleichberechtigte
Partner*innen an einer heterogenen Ausstellungsstruktur.
Die kunstwissenschaftliche Untersuchung des Szenografischen der politischen und
gesellschaftlichen Öffnung der Kunstausstellung am Beispiel der documenta 1987 und 2002
rekonstruiert den Raum der Ausstellungsreihe und schließt in der Folge eine Lücke innerhalb der
documenta-Forschung. Zugleich gibt sie die Möglichkeit einer grundlegenden Aufarbeitung und
(vorläufigen) kunstwissenschaftlichen Definition des weitestgehend undefinierten Terminus
‚Szenografie‘ für die Kunstwissenschaft.
INHALT
1 Einführung
9
2 Der Raum der Szenografie
19
2.1 Annäherung an einen Raumbegriff
20
2.2 Die Szenografie des Raumes – räumliche Praxis in (Kunst-)Ausstellungen
24
3 Das Museum Fridericianum
31
3.1 Der Raum der documenta 1955
32
3.2 Das Museum Fridericianum im Wandel zwischen 1957 und 1986
42
4 Das Konzept der documenta 8
63
4.1 Neue gesellschaftliche Dimensionen
65
4.2 Viele Medien und wenige Ebenen: die Vermittlung der documenta 8
68
5 Die Ausstellung der documenta 8
79
5.1 In metaphorischen Gesten verharrend
79
5.2 Die ‚Dritte Welt‘ als letzte Grenze – zwei künstlerische Positionen
82
6 Die Ausstellungsarchitektur der documenta 8
95
6.1 Der Raum der documenta 8 als Geste
98
6.2 Der produzierte Raum der documenta 8:
103
der Ausstellungsarchitekt als Künstler
7 Neue Gebäude und alte Räume: die documenta 1992 und 1997
131
8 Das Konzept der Documenta11
155
8.1 Diskursive und globale Prozesse
157
8.2 Documenta11 als Raum der Wissensproduktion
161
9 Die Ausstellung der Documenta11
181
9.1 Zeitkonzepte und Narrationsebenen
183
9.2 Entwürfe von Identität spezifischer Kontexte –
185
eine künstlerische Position
10 Die Binding-Brauerei als neues Zentrum
197
10.1 Der Raum der Peripherie
198
10.2 Der produzierte Raum der Documenta11:
202
architektonische Kontextualisierung
11 Die documenta-Ausstellungen und der Raum – ein Fazit
255
Werk- und Künstler*innenverzeichnis der documenta 8 1987
269
Literaturverzeichnis
311
Dank
335